Camping: Der Schlüssel zu Carlottas Seele

May 302019

Als Carlotta vor fast 2 Jahren zu uns kam, erhielten wir in einem kleinen Nebensatz in Information, dass sie Angst vor engen Räumen und engen Gängen hat. Wir dachten uns vorerst nichts weiter. Das Problem im Haus war schnell Geschichte. Ein halbes Jahr später, als wir das erste Mal zu viert mit Wohnwagen in den Urlaub wollten, tauchte das Problem plötzlich wieder auf. Und uns viel augenblicklich wieder ein: "Ach, da war ja noch was...". Gut wir trompeten Madame zum Wohnwagen-Training (Teil I & Teil II zum Nachlesen).
Das Training fruchtete und nach dem ersten gemeinsamen Urlaub konnten wir eine Menge Veränderungen feststellen. Carlotta traute sich nach dem ersten Urlaub mit Schwung ins Bett oder aufs Sofa zu springen und das vorherige mühsame Erklettern war Geschichte. Auch beim Freilauf im Garten tat sich was. Vorher hoppelte sie noch beim Gas geben, inzwischen hat sie einen normalen Bewegungsablauf für den Galopp. Entsprechend wendiger und schneller ist sie geworden. Sie steht Flet in nichts mehr nach, wenn es darum geht möglichst eng um die Obstbäume zu kurven. Scheinbar vertraut sie nun ihrem Körper und vor allem ihrer Hüfte.
Andere Dinge dagegen sind nicht so offensichtlich, aber trotzdem passiert. Anfangs zog Lottl es vor im Wohnwagen abseits auf der Sitzecke zu liegen des nachts und lieber vor sich hin zu bibbern als sich ins warme Bett zu legen. Nachdem Günter sie einmal halb steif von der Sitzecke gepflügt hat und ins Bett gebracht, war diese Hürde immerhin mal überwunden.
In unserem letzten kürzlichen Urlaub stellte sich das ganz anders dar ;-). Lottl war vor uns allen anderem im Bett und blieb dort auch. Auch die Vorzüge einer Zudecke genoss sie sichtlich. Inzwischen liegt sie so eng bei uns, dass wir eher schon schauen müssen wo wir bleiben. Glücklicherweise ist die Liegefläche mit Bettverbindung der Einzelbett mit 2,20m Breite nicht gerade beengt. Ebenfalls im letzten Urlaub stellte Lottl schlagartig fest Menschen sind super toll. Sie hüpfte übermütig kreischend auf wildfremde Camping-Gäste zu und begrüßte überschwänglich. Das kreischen gewöhnen wir aktuell wieder ab.
Umso öfter wir nun mit Wohnwagen unterwegs sind, sei es auch nur wochenendweise, umso größer ihre Fortschritte. Die Bindung zwischen uns allen wird immer enger, sie genießt inzwischen die Nähe zum Menschen. Das Vertrauen von ihr uns gegenüber wächst immer immer weiter. Es freut uns sehr.
An die Nähe zu Flet tastet sie sich stückchenweise heran. Inzwischen kann sie es aushalten mit ihm zusammen im Körbchen zu liegen. Vor einigen Tagen hat sie sich selbständig eng zu Flet aufs Sofa gelegt. Lottl braucht einfach viel Zeit, aber aus unserer ursprünglichen Wildblume wird eine wunderschöne Orchidee.
Mit jedem Camping-Ausflug sind wir aufs Neue gespannt wie sie sich weiterentwickelt und mit was sie uns aufs neue überrascht.

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