Ely und ihre lästigen Blutbewohner

Jul 022023

Um es gleich vorweg zu nehmen, Leishmaniose ist eine nicht untypische Infektionskrankheit für Hunde aus der Mittelmeerregion. Leider macht sich die übertragende Sandmücke in Süddeutschland auch schon breit. Dem Klimawandel sei dank, in diesem Fall, eher nicht.
Ely war die vergangenen zwei Jahre bei uns klinisch unauffällig und kam mit einer moderaten Medikation aus. Nun kam es zum Leishmaniose-Ausbruch und wir mussten auf das notwendige, lebensrettende Medikament über eine Woche warten. Da es bei uns in Deutschland nicht bevorratet wird.
Vor Wochen zeigte sich das beginnende Schlamassel schon mit entzündeter Haut mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen an den Pfoten bis zu den Karpal- und Sprunggelenken reichend. Leider hat sich das mit einer konventionellen Behandlung mittels 20 Tage Antibiotika eingerenkt. Somit blieb unser Anfangsverdacht eines Leishmaniose-Schubs unbeachtet. Vor ca. 10 Tagen bekam Ely Nasen bluten, unsere Alarmglocken schrillten. Für Nasenbluten gibt es beim Hund nur 3 Indikationen: Fremdkörper in der Nase, Zubildung (Tumor) in der Nase oder eine Mittelmeerkrankheit. Die beiden letzteren Indikationen lassen sich im Blutbild erkennen, ergo wurde Ely mal angezapft.
Einen Tag später hatten wir leider ein Blutbild wie aus dem Lehrbuch für einen akuten Leishmaniose-Ausbruch. Unser Tierarzt handelte sofort und hat das benötigte, lebensrettende Medikament via Internationaler Apotheke geordert. Ab jetzt mussten wir warten. 
Ely verlor Gewicht, ihr Nasenbluten ließ sich nur medikamentös in den Griff bekommen, sie wurde harninkontinent, ihre Nase verkrustete so stark, dass sie kaum noch Luft durch die Nase bekam. Sie bekam Fieber. Es war merklich, dass sie tagtäglich abbaut. Bezüglich der Behandlung des Nasenblutens haben wir einem spanischen Tierarzt, der über Ely's Tierschutz-Organisation aktiviert wurde, dass nötige Medikament in Deutschland ausfindig machen können. 
Wir erwarteten täglich den Anruf vom Tierarzt, dass er das Medikament erhalten hat. Dieser kam und kam nicht. Wir wurden langsam immer nervöser, da sich Ely's Zustand immer mehr verschlechterte. In der Nacht Donnerstag auf Freitag bekam Ely Fieber. Wir riefen Morgens sofort beim Tierarzt an um zu erfragen um welche Internationale Apotheke es geht und dort auf die absolute Dringlichkeit hinzuweisen. Ein paar Telefonate später am selben Tag, also Freitags, konnten wir schlussendlich das Medikament vor Ort abholen. So konnten wir uns den erneuten Postversand des Medikaments und damit verbundene Wartezeit sparen.
Nun seit Freitagabend bekommt sie einmal täglich Milteforan, ein stark leishmanienabtötendes Medikament. Nun heute, Sonntag, können wir vorsichtig sagen, dass sie auf das Milteforan anspricht. Wie gut sie anspricht wird sich in den folgenden 25 Tagen zeigen.
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