Aktuell geschieht nicht viel auf unserem Blog. Ausflüge und Spaziergänge gestrichen, genau wie ausgiebige Spielrunden für Manu im Garten. Seine Rolle als Patient fordert momentan unsere ganze Aufmerksamkeit. Manuel hat sich vor 2 Wochen schlimm beim Spielen im Garten verletzt. Er war sehr übermütig und in Spiellaune und rannte unter Fullspeed hinter unserem Haselnussbusch und Zaun durch. Da ist ansich kein Durchkommen, aber das sah Mister Manuel anders und bekam sofort die äußerst schmerzhafte Quittung: die halbe Achsel bis zur Schulter hinauf tief aufgerissen. Wir riefen sofort bei unserem Notdienst-Tierarzt an und kamen dort 35 Minuten nach dem Unfall an. Manu wurde aufgrund der schieren Größe und Tiefe der Verletzung sofort in Narkose gelegt und in mehreren Schichten wieder zusammen genäht. OP-Dauer: 45 Minuten. Wir wichen ihm die ganze Zeit nicht von der Seite, da es eine Narkose ohne Monitorüberwachung war, hatte Günter die Hand auf Manu's Brustkorb um die Atmung zu kontrollieren und ich meine Hand vor seiner Nase um das selbe zu tun. Er hat alles gut überstanden und bekam gegen 11 Uhr die Aufwachspritze. Im Auto schob er erstmal ordentlich Halluzinationen und ihn vom Auto ins Haus zu bringen war herausfordernd, aber es klappte. Gegen Nachmittag des 19.11.2023 war er dann soweit wach, dass er wieder selbständig stehen konnte und sehr wacklig laufen. Am 29.11.2023 wurden die Fäden gezogen mit weiter strengen Auflagen für Manu: weiter Anzug/OP-Body und Kragen tragen, keine Spaziergänge/Freilauf, so wenig Treppen laufen wie möglich, die riesige Wunde selbstverständlich in Ruhe lassen, Leinenzwang im Garten. Die Unterhautnaht ist immer noch, nun 14 Tage nach dem Unfall, geschwollen und die sich selbst zersetzenden Fäden deutlichst zu spüren unter der Oberhaut. Die Oberhautnaht glättet sich langsam, aber sie hat noch dicke Krusten drauf. Als wir Manu nach der OP mitnahmen, sah er bis zum Fäden ziehen aus wie Frankenstein und wir hatten heftigste Bedenken wie der Heilungsverlauf sein wird. Es heilt, aber es braucht noch viel Zeit bis Manu wieder mehr Freiheiten eingeräumt werden können, kein Kragen beispielsweise.
Vergangenen Montag haben wir Ely's Werte via Blut und Urin prüfen lassen. Sie sind noch nicht so, wie sie ansich nach - zu dem Zeitpunkt am Montag - 25 Tagen Milteforan sein sollen. Sie werden etwas besser, sagen aber immer noch hochaktiver Leishmaniose-Schub. Nun geben wir eine Woche Milteforan weiter bis Tag 35. Dann wirkt das Medikament, da es aufkummuliert noch ca. 4 Wochen nach. Ende August überprüfen wir Ely's Werte erneut. Wir hoffen dann, auf eine deutliche Besserung ihrer Werte und vorallem ihrer Serum-Protein-Elektrophorese-Kurve (kurz EEP). Ely laviert immer noch, wie letzte Woche geschrieben, an einem "Bremsunfall" herum. Nun nach dem dritten Verbandswechsel in anderthalb Wochen, ist eine positive Tendenz der Heilung des tiefen Schnitts erkennbar, aber der Verband wird Ely bestimmt noch zwei Wochen begleiten müssen. Noch etwas zum schmunzeln zum Schluss: Ely betätigt sich als Gefrierbeutel-Vernichtungs-Maschine. Denn über den Verband bekommt sie immer einen Gefrierbeutel damit der Verband schön trocken bleibt. Der Dame geht es aber schon wieder so gut, dass man sich jeder von Leishmaniose noch von der dick eingewickelten Pfote aufhalten lässt und ein oder zwei Runden mit den Galgo-WG-Genossen doch mitrennen muss. Danach ist ein Loch im Gefrierbeutel und der Verband nass... Ist zu verschmerzen, wenn man sieht, dass es Ely von Tag zu Tag besser geht.
Bald hat Ely es mit dem Milteforan geschafft. Kommende Woche Donnerstag wären die 28 Tage vorbei. Morgen, Montag, haben wir einen Tierarzt-Termin um nochmal alle Werte in Blut sowie Urin zu überprüfen. Nach diesen Ergebnissen wird entschieden ob Ely Donnerstag mit dem Milteforan fertig ist oder ob wir noch einen Woche verlängern müssen. Ely geht so nun inzwischen wirklich gut. Die Übelkeit ist noch da, aber sie lässt sich trotzdem vom Fressen überzeugen. Wenn sie Nachmittags ihre Milteforan-Gabe und danach Futter bekommt, sichern wir sie/uns mit Tabletten gegen Übelkeit nochmal ab. Das Medikament, den Blutungs-Stopper, wegen ihres Nasenblutens haben wir schon vor einer guten Woche abgesetzt. Auch konnten wir den Leberwurst-Konsum in dieser Woche schon deutlich reduzieren. Geriebener Käse ist purinmäßig deutlich harmloser. Ely geht es inzwischen sogar schon wieder so gut, dass sie Morgens mit Carlotta und Manu einige Rennrunden im Garten dreht. Dabei kam es gestern wohl zum "Bremsunfall" und Ely hat sich am Vorderlauf kurz unterhalb des Karpalgelenk-Ballens einen großen Cut zugezogen. Worüber sie "geschrammt" ist, es liegt ansich in unserem Garten rein gar nichts scharfkantiges herum, ist völlig unklar. Auch eine Nachkontrolle des Gartens auf entsprechende Gegenstände brachte kein Ergebnis. Ely ist nun mit einem dicken Verband versorgt und hat Leinenzwang. Montag, wenn wir eh den Tierarzt-Termin haben, gibts einen Verbandwechsel und da kann der Tierarzt nochmal einen Blick drauf werfen. Wir hoffen nun, ab nächster Woche, eventuell auf den Anbruch ruhigerer Zeiten.
Wir schreiben nun Tag 17 mit Milteforan für Ely. Seit Mitte dieser Woche sind ihre klinisch sichtbaren Symptome verschwunden: die Krusten an der Nase, ihr Fell hat wieder Glanz, ihre schuppigen Hautstellen haben sichtbar nachgelassen. Allgemein wirkt ihre Haut deutlich besser. Ihre Augen erscheinen klarer, der trübe Schleier ist nahezu verschwunden. Dazu muss man wissen, dass Leishmaniose unbehandelt/nicht ausreichend behandelt zur Erblindung führt. Zu unserer fast größten Freude ist ihre durch den Leishmaniose-Schub ausgelöste Inkontinenz weg. Das war sehr belastend. Allerdings ist Ely immer noch nahezu permanent speiübel. Ohne MCP-Tabletten 3x täglich, würde sie keinen Bissen anrühren vor Übelkeit. Von daher gestaltet sich jede Mahlzeit noch als großes Abenteuer mit Lotterie-Spiel. An dieser Stelle möchten wir dem Erfinder der "Hundeleberwurst" herzlichst Danken, denn ohne diese unwiderstehliche Paste ging bei Ely fressensmäßig rein gar nichts. Der "Entzug" von der leckeren Unwiderstehlichkeit nach Milteforan steht noch auf einem ganz anderem Blatt. Auch hat Ely nun in den 17 Tagen schon 600 g wieder zugenommen, was uns sehr freut.
Nun haben wir Tag 9 mit Ely's Medikament Milteforan wegen ihres Leishmaniose-Ausbruchs. Ely hat ein hochpotentes Helferlein an ihrer Seite, dass langsam ihre klinischen Symptome zurück drängt. Ihr Appetit und vorallem das, was sie essen möchte ist ein tägliches auf und ab. Man könnte es auch als Glücksspiel bezeichnen: an einem Tag frisst sie gerne Fleischdose mit Kartoffeln oder Nudeln und Ei. Am nächsten Tag findet sie vor genanntes nur eklig und möchte nur Toastbrot mit Butter oder Leberwurst. Wir sind dazu übergegangen, welches Futter ihr gerade ansteht das bekommt sie dann auch. Es wird dann auch gerne gegessen. Nein, Ely ist nicht heikel - sondern das Milteforan schlägt heftigst auf den Magen. Die Problematik ist unter Milteforan allenthalben bekannt. Dazu kommt, dass sie eine stark verkrustete "Schnupfennase" hat und ihr Geruchssinn darunter deutlich verdreht ist. Das kennt man ja von sich selbst, wenn man eine starke Erkältung hat. Ihre Verkrustungen an der Nase sowie der starke Ausfluss nehmen langsam ab. Ely lässt sich auch ganz brav täglich die Krüstchen vorsichtig entfernen. Es blubbert und röchelt auch nicht mehr in der Nase, wenn sie atmet. Das Nasenbluten ist komplett verschwunden, aber hierfür bekommt sie auch noch nachwievor zwei mal täglich Blutungs-Stopper. Ihre Inkontinenz ist noch ein anderes Thema mit einem auf und ab in der Entwicklung. Tendenziell wird es etwas besser. Aber wir sind auch inzwischen so rigoros und sie trägt über Nacht Windel die morgens immer noch trocken ist. Tagsüber liegt sie auf Inkontinenz-Pads, da bemerkt man entsprechende Problemchen sofort. Nachdem wir gerade schon bei Tabu-Themen sind, ihre Verdauung ist oh Wunder oh Wunder auch seit einigen Tagen weiß Gott nicht die Beste, aber auch das wird sich wieder einrenken. Uns fällt auf, dass Ely wieder an allem interessierter ist, sei es unser Abendessen wenn sie am Tisch steht mit frechen Ohren und gerne was ab hätte oder auch das sie wieder ab und an eine kleine morgendliche Rennrunde mit Manu und Lottl einlegt. Ganz vorsichtig gesagt, denken wir, wir sind auf einem gutem Weg, auch wenn wir noch bis Tag 28 einige Zeit vor uns haben.
Um es gleich vorweg zu nehmen, Leishmaniose ist eine nicht untypische Infektionskrankheit für Hunde aus der Mittelmeerregion. Leider macht sich die übertragende Sandmücke in Süddeutschland auch schon breit. Dem Klimawandel sei dank, in diesem Fall, eher nicht. Ely war die vergangenen zwei Jahre bei uns klinisch unauffällig und kam mit einer moderaten Medikation aus. Nun kam es zum Leishmaniose-Ausbruch und wir mussten auf das notwendige, lebensrettende Medikament über eine Woche warten. Da es bei uns in Deutschland nicht bevorratet wird. Vor Wochen zeigte sich das beginnende Schlamassel schon mit entzündeter Haut mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen an den Pfoten bis zu den Karpal- und Sprunggelenken reichend. Leider hat sich das mit einer konventionellen Behandlung mittels 20 Tage Antibiotika eingerenkt. Somit blieb unser Anfangsverdacht eines Leishmaniose-Schubs unbeachtet. Vor ca. 10 Tagen bekam Ely Nasen bluten, unsere Alarmglocken schrillten. Für Nasenbluten gibt es beim Hund nur 3 Indikationen: Fremdkörper in der Nase, Zubildung (Tumor) in der Nase oder eine Mittelmeerkrankheit. Die beiden letzteren Indikationen lassen sich im Blutbild erkennen, ergo wurde Ely mal angezapft. Einen Tag später hatten wir leider ein Blutbild wie aus dem Lehrbuch für einen akuten Leishmaniose-Ausbruch. Unser Tierarzt handelte sofort und hat das benötigte, lebensrettende Medikament via Internationaler Apotheke geordert. Ab jetzt mussten wir warten. Ely verlor Gewicht, ihr Nasenbluten ließ sich nur medikamentös in den Griff bekommen, sie wurde harninkontinent, ihre Nase verkrustete so stark, dass sie kaum noch Luft durch die Nase bekam. Sie bekam Fieber. Es war merklich, dass sie tagtäglich abbaut. Bezüglich der Behandlung des Nasenblutens haben wir einem spanischen Tierarzt, der über Ely's Tierschutz-Organisation aktiviert wurde, dass nötige Medikament in Deutschland ausfindig machen können. Wir erwarteten täglich den Anruf vom Tierarzt, dass er das Medikament erhalten hat. Dieser kam und kam nicht. Wir wurden langsam immer nervöser, da sich Ely's Zustand immer mehr verschlechterte. In der Nacht Donnerstag auf Freitag bekam Ely Fieber. Wir riefen Morgens sofort beim Tierarzt an um zu erfragen um welche Internationale Apotheke es geht und dort auf die absolute Dringlichkeit hinzuweisen. Ein paar Telefonate später am selben Tag, also Freitags, konnten wir schlussendlich das Medikament vor Ort abholen. So konnten wir uns den erneuten Postversand des Medikaments und damit verbundene Wartezeit sparen. Nun seit Freitagabend bekommt sie einmal täglich Milteforan, ein stark leishmanienabtötendes Medikament. Nun heute, Sonntag, können wir vorsichtig sagen, dass sie auf das Milteforan anspricht. Wie gut sie anspricht wird sich in den folgenden 25 Tagen zeigen. Updates folgen...