Nachdem wir dieses Jahr Urlaubstage für alles möglich verbretzelt haben, nur seltener für Urlaub, mussten nun Herbst ein paar Tage Kurzurlaub drin sein. Es bot sich gleich an, Ely einen Crashkurs in Sachen mobiler Wohndose angedeihen zu lassen. Mobiles Haus an den Harken und mit 14 Metern on Tour auf die schwäbische Alb. Wir wären nicht wir, wenn alles beim ersten Mal An- und Abcampen in diesem Jahr wie am Schnürchen klappt. Tausendmal gemacht und nach 1 Jahr Campingpause doch wieder verkehrt. Wir haben eine neue Aktivkohle-Kartusche in den Wasserfilter eingesetzt, aber das Gehäuse nicht richtig zugeschraubt. Und so fluteten wir mit ein paar Litern den Wohnbereich. 3 patschnasse Handtücher später, war alles wieder trocken gelegt, die Kartusche zugeschraubt und der Wassertank gefüllt. Kurz noch Wohnutensilien einräumen, Zelt aufbauen und los geht‘s. Pech für Flet, erst wollte Ely nicht in den Wohnwagen, und dann hat die Dame gleich das beste Liegeplätzchen besetzt. Für Ely ist es nach der liebgewordenen Routine die letzten 7 Wochen zu Hause nun wieder eine riesige Umstellung. Flet und Lottl kennen das ja schon, Wohnwagen heißt also schon in der Früh aufstehen, essen und fertig machen zum Gassi gehen. Ely brauchte 2 Tage um wieder zu einem normalen Rhythmus zu finden. Die ersten 2 Tage konnte Ely nur abends bei Dunkelheit ihr großes Geschäft gemacht und dann musste sie unbeobachtet von Flet und Lottl sein. Seit heute Morgen, Sonntag (10.10.), geht alles wieder ganz normal, es dauert nur länger, da sie die fremde Umgebung stresst. Grundsätzlich sind die vielen fremden Menschen für Ely ein heftiger Stressfaktor. Ab und zu teilen Günter und ich die Hunde unter uns auf, um Dinge gleichzeitig erledigen zu können. Ely ist es dann sehr unbehaglich und sie sucht das restliche Rudel, auch die Leinenträgerin vor der sie Angst hat. Nach wie vor sind wir bei 2 Schritte vorwärts, einer rückwärts. Wir haben so schon den Eindruck, dass Ely sich hier im Wohnwagen eingewöhnt. Sie hat ihren Rückzugsplatz in Günters Bett gefunden und nicht wie wir dachten, in einer Ecke der Sitzecke. Nachts bauen wir die Sitzecke zum Bett um, dass die Hunde freie Platzwahl haben. Flet hat den Umbau sofort angenommen (auch wenn über Umwege, dazu gleich mehr), da er nicht mehr 70 cm hoch ins Bett springen muss, denn das schafft er nicht mehr. In der ersten Nacht bildete sich Flet ein auf seinem Lieblingskissen unter dem Tisch schlafen zu müssen. Wenn der Tisch aber abgesenkt ist, gibt es von Tischkantenunterkante bis Boden noch ca. 30 cm Platz. Flet ist da hinten hinein gekrochen und hat sich auf sein Kissen gelegt. Beim wieder herauskriechen gabs Geschrei, weil er mit der Pfote unter den Staukästen hängen geblieben ist. Günter hat ihn dann auf das Umbaubett darüber gesetzt und ab da war klar, dass das viel besser ist.
Donnerstagmorgen zogen wir wieder mit Wohnwagen los. Gegen 10 Uhr waren wir auf unseren neuen Lieblings Campingplatz hier fast um die Ecke. Gegen 11 Uhr konnten wir auch mit dem Vorzeltaufbau anfangen, da Günter vorher die halbe Küche auseinander bauen musste. Wir füllten den Wassertank, nur die Pumpe im Tank wollte kein Wasser fördern. Es begann die Fehlersuche: Wohin führte das Kabel der Pumpe? An den Verteiler direkt unter der Spüle der Küche. Also alle Schubladen raus, ein Zwischenbrett entfernen, sich an den Gasleitungen vorbei zum Verteiler in die tiefe Küchenzeile buckeln. Wohl dem, der einen Ingenieur für allgemeine Elektrotechnik geheiratet hat, der in fast jeder Lebenssituation ein Strommessgerät zur Hand hat ;-). So wurde der Fehler nach einer guten Stunde gefunden und ein alt bekanntes Problem tauchte auf. Am Verteiler unter der Spüle war alles in bester Ordnung, dass Problem lag - wie des öfteren schon - am Mikroschalter im Wasserhahn. Die Kabel am Wasserhahn sind schon so oft repariert und geflickt, dass ihnen langsam aufgrund von Materialalterung nichts anderes mehr über bleibt als zu brechen. Mit einem Stück Tesafilm wieder notdürftig zusammen geflickt und die Wasserpumpe arbeitete wieder. Nun konnte wir in ein anfangs sonniges verlängertes Wochenende starten. Da Flet aktuell leider nicht besonders fit ist, machten wir nur kleine 1-Kilometer-Spaziergänge und die Kamera blieb im Wohnwagen. Samstag hatten wir stundenlang heftige Gewitter mit Platzregen und kleinkörnigem Hagel. Die Hunde und wir entspannten trotzdem...
Die Burg Niederalfingen ist eine fast vollständig erhaltene Spornburg oberhalb des Kochertals im Ostalbkreis. Heute dient die Burg als Jugendbildungstätte und Schullandheim.
Burg Niederalfingen vom Ortsteil Hüttlingen aus fotografiert.
Es muss Wochenende sein, der Wohnwagen steht und es gab einen ausgiebigen Morgenspaziergang. Mal sehen was der Tag noch so zu bieten hat. Habe ich da gerade Burg gehört? Ja, ja eure Burg kenne ich schon zur genüge. Bisher hat es ja den Leinenträgern gereicht 3 übereinander gestapelte Steine anzusehen und sie nannten das Gebilde Burg. Sind wir denn nun jetzt wirklich im Mittelalter gelandet? Diese sch...Straßen auf dem Hinweg und die Burg ist tatsächlich noch intakt. Da ist doch etwas faul oder Flet hast Du nur gefurzt? Ich glaube wir sind noch in der Echtzeit, denn es stehen vor der Burg Blech- und keine Pferdekutschen. Aber das ist nun mal wirklich ein "Bildungsausflug", denn nun kann ich mir endlich etwas darunter vorstellen wie Burgen ausgesehen haben. [Anmerkung der Redaktion: Achtung Spoiler-Alarm!] Sehr hohe Mauern um Häuser habe ich unlängst schon mal gesehen. Aber hier kann man gar nicht auf der Mauer drum rum laufen. Ist das nun eine Burg oder doch eine Stadt? Und Flet muss es wieder übertreiben. Ich glaube dir ja, dass man auf der Mauer laufen kann. Nun ja ist hier alles wirklich sehr schön, auch mit viel Wiese zwischendrin, aber an manchen Stellen habe ich auch hier Steinhaufen gefunden. Bilder dazu in 2. Blogeintrag.