Urlaubslogbuch - Tag 1
Jul 092012geschrieben von Flet
Also meine Leinenträger sagen ja, es sei Erholung wenn man in den Urlaub fährt, aber ich sehe das anders. Was ich nun alles zu tun habe.... Puh!! Statt in der Früh gemütlich im Garten sein Geschäft zu verrichten, wird man hier erst mal angeleint, aus dem warmen Bett und Wohnwagen gezerrt, und dann darf man nicht mal an jeden Baum pinkeln. Man ist das nervig, meine Leinenträger sagen, ich soll hier vorbildliches Verhalten zeigen, denn es seien genug unerzogene Hunde auf dem Campingplatz. Dummerweise muss ich ihnen da leider Recht geben. Ganz vorne auf dem Platz, meinte so ein Randal-Köter Schrankenwärter spielen zu müssen und eine Eingangskontrolle durchzuführen. Is scho' recht. Der Rüde macht das nach dem Motto: „Erst knurren und kläffen, dann fragen...“. Ich kann mir manch leise knurrenden Kommentar zu dem Rüden nicht verkneifen. Denn ich habe festgestellt, dass mit ihm auszudiskutieren, ist sinnlos.
Nun habe ich etwas Zeit mich wieder auf's Ohr zu hauen, da meine Leinenträger gerade frühstücken. Doch was geht denn hier ab? Da bekomme ich doch glatt ein Kalbsleberwurstbrot in mundgerechten Happen serviert. So langsam ist der Urlaub gar nicht mehr so anstrengend. Dachte ich. Gerade wollte ich mich wieder weglegen, geht das mit der Anleinerei schon wieder weiter. Ich fand mich im Auto wieder. Die Devise hieß, einkaufen fahren. Das ist immer superlangweilig – die Leinenträger verschwinden in Geschäften und ich muss warten. Aber immerhin kann ich dann eine Runde schlafen. Ahh, da sind sie ja nun wieder am Auto. Aber was sehen meine müden Whippetaugen? Die haben doch tatsächlich für mich Spielzeug gekauft.<BR>Wieder im Wohnwagen angekommen habe ich das Spielzeug auf Herz und Nieren getestet.
Der neue Kong ist super! Aber Spielen macht müde.
Schon wieder wach - ey Leinenträger, ich muss mal... Achnee, schon wieder anleinen, raus aus dem Vorzelt. Oh nee, nicht schon wieder an dem Schrankenwärter-Köter vorbei. „Töle halt die Klappe, ich habe gerade wichtigeres zu tun, als mit Dir zu diskutieren!“. Puh, endlich die Blase leeren – tut das gut! Uii Rehe.
Ich kenn' die Rehe ja schon einige Jahre, aber durfte sie bisher noch nie persönlich kennenlernen, sehr zu meinem Bedauern. Zwischen mir und Rehen befindet sich ein hoher aber dünner Drahtzaun. Ich stand ungefähr 2 Meter vom Zaun entfernt, da stampft ein mutiges Reh wacker auf mich zu. Mensch Leinenträgerin, wie kann ich Dich jetzt bloß davon überzeugen, dass ich das man das jagen kann. Wie laut soll ich noch schreien? Mensch das ziehen und reißen an der Leine hilft auch nichts, meine Leinenträgerin steht wie festgewurzelt. Solche Spielverderber. Ich wäre aber nicht Flet, hätte ich nicht auch noch einen Plan B parat. 2 schnelle Schritte zurück hüpfen, Hauptsache Geschirr und Leine werden locker und ich kann versuchen mich wie ein Aal aus dem Geschirr zu winden. Verdammt: Versuch fehlgeschlagen! Meine Leinenträgerin war mal wieder schneller und hat mich noch eingefangen. Das ist aber auch ein Nachteil, wenn man keine Hände hat.
Gut, wieder an dem Schrankenwärter vorbei und zurück in den Wohnwagen. Inzwischen lasse ich mich von dem Schrankenwärter nicht mehr provozieren. Kaum wieder im geschlossenen Vorzelt entdecke ich einen Käfer. Endlich etwas, was ich jagen darf.
Boah, wenn ich mir das jetzt recht überlege, heißt das ja dann heute Abend wieder in Richtung des Schrankenwärters – ICH WILL URLAUB!