Urlaubslogbuch - Tag 8
Jul 162012geschrieben von Flet
Meine Leinenträger haben sich gestern wieder ziemlich seltsam verhalten. Ich dachte schon, wir fahren nach so kurzer Zeit wieder heim, da meine Leinenträger das Vorzelt ausgeräumt haben. Dachte ich. Aber alles war noch drin, bis auf die Teppiche. Ich musste im Wohnwagen bleiben, aber konnte mir das seltsame Treiben aus Poleposition ansehen.
Die Teppiche haben sie erst schräg gehalten und es hörte sich an, als würde man eine 10-Liter Gieskanne Wasser auskippen. Dann wurde das Vorzelt damit verdunkelt, Sinn? Sie standen vor dem Zelt und befummelten die Teppiche von Zeit zu Zeit. Was tun die denn da? Ich habe garantiert nicht drauf gepinkelt. Ich muss aber zugeben, heute Morgen als mein Leinenträger mit mir Gassi war, waren die Teppiche sehr nass. Ich betone, ich war es nicht!! Sie sahen sich die Teppiche sehr genau mit dem Händen an.
Meine Leinenträger sprachen irgendetwas von: „...werden schon wieder trocken werden...“ und „...so durchnässt waren die bisher noch nie...“. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Sie tun ja fast so, als wäre da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen. Ob die Nässe wirklich der Regen war, der ins Zelt gedrückt hat? Oder ob es die Schrankenwärter-Töle war, die an dem Baum neben dem Zelt wahre Unmengen gepinkelt hat und es daher ins Zelt gelaufen ist? Ich tippe ja eher auf letzteres, denn ich bin Sherlock-Whippet.
Aber gestern ließ sich doch tatsächlich noch kurz die Sonne blicken und ich durfte wieder zur unbewirtschafteten Wiese und meinen Geruchssinn auf Mäuse schulen. Ist schon klasse, diese Mäusegeruchstrainingsstunde. Die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn, sind ja bekanntlich fließend. Leider traf ich die Maus in ihrem zu Hause diesmal nicht an, schade, ein weiteres Zusammentreffen hätte mich sehr gefreut. Ich bin der Maus extra ein großes tiefes Stück entgegen gekommen, aber da war nichts zu machen. Zum Glück konnte ich mir es diesmal sparen, meine „Maus-aus-dem-Loch-pusten“-Technik anzuwenden, hatte ich immerhin nicht 3 Kilo Erde in der Nase.
Späten Nachmittag und abends wurde es dann noch richtig anstrengend, ich hatte so viel zu beobachten. Es reisten einige neue Camping-Gäste an und alle mit Hunden. Da hatte ich gleich soviel zu schnüffeln und zu gucken, dass ich gar nicht mehr wusste wo ich jetzt zuerst das Spurenlesen anfange. Zu allem Überfluss kam dann auch noch eine englische Bulldogge und wollte mir mein Revier streitig machen, aber erst mal von Anfang an.
Die ersten neuen Gäste waren sehr nett, kamen gleich bei mir zu Besuch und ich habe sogar ein Leckerli bekommen. So kann das doch mal weitergehen, dachte ich. Einige Zeit später reisten nochmal drei Wohnwagen an. Die zwei kleinen Yorkshire sind echt lustig, aber die scheinen vor mir Muffe zu haben. „Hey, ich will mit euch spielen, warum rennt ihr weg?“. Spätabends kam dann noch eine Reisegruppe aus Dänemark mit 2 Wohnwagen.
Die eine Labrador-Hündin war ja noch ganz in Ordnung, aber die zwei englischen Bulldoggen waren mir suspekt. So eine Frechheit, glauben wohl auch noch, mein Revier seit einer Woche übernehmen zu können. Da muss ich was dagegen tun. Mhh, wie überzeuge ich nun die Leinenträger, dass ich dringend mal Gassi muss? Die Leinenträger haben es sich schon wieder mit einem Glas Rotwein gemütlich gemacht. Okay, zwar an Leine und Geschirr, aber man ist mir draußen. Gleich mal Markierungen setzen. Warum kläfft was hinter mir? Klingt wie eine Bulldogge. Bei dem Gekläffe, stellt es ja einem glatt die Nackenhaare auf. Ordentlich zurückgewufft. Tja, dass ist jetzt aber für Dich blöd, Du sitzt im Käfig. Nochmal umgucken, ob die zwei mich noch sehen können. Und dann mal eine schöne große Markierung absetzen (Leinenträger: gefühlte 3 Liter) und mit stolz erhobenen Haupt entspannt zum Wohnwagen zurück schlendern. So jetzt habe ich mir ein kleines Entspannungsschläfchen verdient.
Aus dem Entspannungsschläfchen wurde nichts, ich hatte einen total blöden Traum. Es muss ein übles Gewitter gegeben haben, wenn die Leinenträger alle Rollo's runter machen und es sogar noch im Wohnwagen blitzt.