Blue's Vergangenheit
Jan 142018Bislang haben wir zu Blue's Vergangenheit und ihrem Leben in Spanien nicht viel geschrieben.
Wir wussten von vornherein über Blue's gesundheitliche Umstände bescheid und haben uns mitunter auch deshalb ganz bewusst für sie entschieden. Wir wollten in der Anfangsphase, als Blue sich bei uns eingewöhnte, keinen Nebenschauplatz schaffen und Blue die Zeit geben die sie braucht. Auch das positive Echo auf Blue hat uns in diesem Entschluss bestärkt, da wenn man von ihrer dramatischen Verletzung und dessen Folgen nichts weiß, es nicht bemerkt. Nun aber ans "Eingemachte".
Blue hat in Spanien mit Sicherheit einen guten Start in ihr Leben gehabt und war sicherlich als Jagdhund vorgesehen. Darauf schließen ihre amputierten Daumenkrallen, was in Spanien unter den Jagdzüchtern immer noch leidvolle Praxis ist. In ihrem ersten Lebensjahr muss sie einen tragischen Unfall gehabt haben, denn ihre Hüftverletzung lassen auf ein Zusammentreffen mit einem Fahrzeug schließen. Leider hat sie dann das Schicksal vieler Galgo's, die nicht mehr zu Jagd taugen ereilt und sie wurde verstoßen. Es grenzt schon an glückliche Umstände, dass ihre mehrfach gebrochene Hüfte (Bruch lief durch die Hüftgelenkspfanne und den Beckenknochen) ohne tierärztliches eingreifen wieder so verheilt ist, dass sie sich nahezu ohne Handicap bewegen kann.
An dieser Seite an ganz großes Dankeschön an den schweizer Tierschutz, die trotz schlechter tierärztlicher Prognose der spanischen Tierärzte, Blue trotzallem in die Schweiz holten. Hier wurde auch ganz offen in Blue's Vermittlungstagebuch über ihr Handicap berichtet. Darunter fanden sich Röntgenbilder, Arztbericht und diverse kurze Videos die einen Aufschluss gaben wie groß das Handicap tatsächlich ist. Uns ging es dabei, genau wie allen Bloglesern: Weiß man es nicht - sieht man es nicht!
Dem Unfall entsprechend hat Blue eine beginnende Arthrose in der rechten Hüfte, die aber derzeit noch gänzlich schmerzfrei ist und auch die Bewegung nicht eingeschränkt. Sicher ist auch, dass das Becken nicht in der Form zusammen gewachsen ist, wie es hätte seien sollen. Blue gehört zu den Hunden aus dem Tierschutz die tatsächlich aus medizinischen Gründen kastriert wurden, da ihr Becken soweit verengt ist, dass sie niemals Welpen gebären könnte. Die Kastration war auch eine bewusste Entscheidung von uns, da wir Blue auch unkastriert bekommen hätten.
Wer einen Eindruck über die Arbeit des schweizer Tierschutz erhalten möchte, insbesondere Hundepension Grisette, kann gerne vieles in Blue's Pflegestellen-Tagebuch nachlesen.
Ein Grund, warum wir uns unter anderem auch für Blue mit ihrer Geschichte entschieden haben war, dass unsere Haustierärztin nicht nur praktische Tierärztin ist sondern auch eine hervorragende Osteopathin und wir Blue so eine rundum Versorgung bieten können. Flet durfte von den osteopathischen Fähigkeiten schon lange profitieren und es wurden Besserungen bei ihm erzielt die bisher keine Physiotherapie geschafft hatte.
Gestern hatte Blue ihre 2. wirkliche Osteopathie-Behandlung seit sie bei uns ist. Blue kämpft immer wieder mit Muskelverspannungen im Becken- und Hüft/Lendenwirbelsäulen-Bereich. Von außen lässt sich das relativ leicht erkennen, da sie den rechten Hinterlauf in der Vorwärtsbewegung nach innen unter den Körper zieht. Mit Sicherheit hat auch das feucht kalte Wetter der letzten Wochen daran einen Anteil.
Eine kleine Rückblendung zu Blue's erster winzigen osteopathischen Sitzung (Erstaufnahme und 5 Minuten Osteopathie): Danach konnten wir sofort erkennen, dass Blue's Bewegungsablauf des rechten Hinterlaufs wieder einwandfrei war. Viel wichtiger, wir hatten einen Galgo der von der Haustür bis ins Wohnzimmer durchstartete und im Wohnzimmer juchzte vor Freude, dass er sich wieder bewegen kann.
Da uns die Störungen im Gangbild bei Blue wieder auffielen, war die 2. Osteopathie angesagt. Da hierbei der Hund auch einen großen Teil mitarbeiten muss, ist es nicht selbstverständlich das Blue 60 Minuten mitarbeitete. Aber es scheint so, dass Blue inzwischen um die Vorzüge der Behandlung weiß und das nachfolgende Bild spricht für sich.
Blue schlief nach der Osteopathie sofort auf der Liege ein.
Wir mussten Blue nur sehr flott wecken, da die Osteopathie äußerst entspannend auch auf die Blase wirkt und wir wollte einen kleinen See in der Praxis vermeiden. Auf dem Weg aus der Praxis konnten wir ein atemberaubend raumgreifendes Galgo-Gangwerk im Trab erspähen, das von der freien Bewegung nicht genug haben konnte. Und wie zu erwarten, musste Madame gefühlte 2 Liter ablassen.
Ein kleines Fazit:
Ein frecher Gedanke von uns, nachdem wir Flet mit seiner Epilepsie schon auf die Beine helfen konnten, sind wir bei Blue mindestens genauso akribisch.
Obendrauf haben wir noch eine supertolle Freundschaft mit Blue's Pflegeeltern dazu gewonnen, wie man sicher in den Kommentaren sehen kann. VIelen Dank an dieser Stelle nochmal an Yve und Stef für eure Offenheit, Freundschaft und einen supertollen Pflegeplatz für Blue. Nochmal vielen Dank auch an Sandra von Hundepension Grisette die uns mit ihrem "letzten Wort" ;-) Blue anvertraut hat.