Spielstunde im Garten mit Ratte
Sep 072020Bislang habe ich Renn- und Bewegungsbilder der Hunde immer mit dem Kamera-Programm-Einstellung "Haustier in Bewegung" mit meiner Pentax K-S1 fotografiert. Dieses Kameraprogramm benutzt den beweglich aufgehängten Kamerasensor (Anti-Shake) mitunter als gesteuerten Vorhalt. Gesteuerter Vorhalt bedeutet, dass die Kamera selbständig den Sensor etwas bewegt um vom Auslösen bis zur Aufzeichnung des Bildes die Vorwärtsbewegung des Objekts etwas auszugleichen. Damit versucht die Kamera zumindest das Objekt in der Mitte des Bildes zu halten und eben auch Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Aber wie das immer so ist, mit unserem schnellen Windbeuteln gerät das System doch immer wieder an seine Grenzen. Um hier weiter zu kommen, habe ich mal Günter gefragt, ob man Rennbilder nicht auch manuell ohne Programm hinbekommt. Jetzt galt es, folgende Anforderungen in der Fotografie zu vereinen: um möglichst wenig Bewegungsunschärfe zu haben, muss die Belichtungszeit möglichst kurz sein. Gleichzeitig bedarf es einer relativ hohen Tiefenschärfe, damit das sich bewegende Objekt sich in dem Tiefenschärfebereich aufhält und somit gut abgebildet wird. Daher benötigt eine relativ weit zugedrehte Blende. Damit hat man nun aber dann den Salat, dass man eigentlich kaum noch Licht auf den Sensor bekommt für eine gute Abbildung. Hätte man ein statisches Objekt könnte man als einzigen Freiheitsgrad noch am ISO-Wert drehen, damit brauchbares herauskommt.
Wir wählten das TAv-Programm meiner Kamera. Hier kann man Blende und Belichtungszeit fest vorgeben und die Kamera sucht sich den passenden ISO-Wert selbst. [Anmerkung: Der ISO-Wert ist ein Wert, der aus der alten analog Filmfotografie stammt. Je höher der Wert umso empfindlicher das Filmmaterial, aber auch umso grobkörniger. Da die digital Kamera immer gleich viele Sensorpunkte hat, bringt diese Veränderung keine schlechtere Auflösung, aber doch ein höheres Bildrauschen.]
Für die nachfolgenden Bilder haben wir eine Belichtungszeit von 1/200 Sekunden gewählt, Blende 14, Objektiv Tamron XR DI 28-75mm, Lichtstärke 2.8 über den ganzen Zoombereich.
Soweit mal die mit den oben genannten Einstellungen fotografierten Bilder. Jetzt im Vergleich ein paar ältere Bilder mit dem Kamera eigenen Programm "Haustier im Bewegung".
In der Programmfotografie ist es deutlich zu sehen: das Bild ist zu hell, das Gras hat keine Struktur, der Haselnussbusch im Hintergrund wirkt nicht plastisch, Tiefenwirkung des Bildes ist gering, Lottl wirkt schon fast wie eine Bildmontage; Lottl ist aber scharf abgebildet.
Grundsätzlich auch wieder viel zu hell, im Vorder- sowie Hintergrund keinerlei Struktur, an einem Hinterlauf sowie an den Vorderläufen ist die Bewegungsunschärfe sehr deutlich.
Die Bewegungsunschärfe hält sich bei diesem Bild zwar absolut in Grenzen, aber die genannten Punkte zu den 2 vorherigen Bildern treffen auch hier mit dem Programm zu.
Das ist das einzige, in der kleinen Beispielauswahl, was halbwegs passabel ist mit dem Programm.
Bei diesem Bild - das ist von Günter - hat er ganz Old School fotografiert.
Kamera: Pentax K100D
Objektiv: Hanimax Festobjektiv 500mm, Blende 8 bis 32, kein Autofokus, mit T2 auf Pentax-K Adapter
Kamera-Einstellung: ISO 200, Belichtungszeit 1/500 Sekunden, Blende 8
Günter liebt dieses Objektiv und den ganz typischen Effekt mit dem verwaschenen Hintergrund aber scharf abgebildeten Objekt. Der Schärfepunkt war auf Flets Kopf gesetzt. Die Tiefenschärfe hat auf alle Fälle gereicht um Flet gänzlich scharf darzustellen. Dieses Bild ist bewusst entstanden um die Qualität der modernen Spiegel-Reflex-Kameras nochmal herauszustellen. Die Pentax K100D ist nun 14 Jahre alt, dass sind Generationen in der Fotografie.
Vielleicht machen wir mal Vergleichsbilder mit dem Hanimax-Objektiv zusammen mit meiner neuen Pentax K-S1.
Günter hat ja auch noch beim gruschteln in der Fototasche ein 3:1-Konverter gefunden mit dem sich sicher noch ein Experiment mit dem obigen Tamron-Objektiv anbieten würde.