Urlaubslogbuch Erzgebirge: Ruinendorf Königsmühle (CZ)

Aug 112022

geschrieben von Manuel

Also, wenn die Mädels mal etwas schwächeln, dann darf ich wieder schreiben. Die Hitze setzt den zwei älteren Damen zu, neeiiinnn.... Nicht was ihr jetzt denkt! Die Damen sind zwar echt zwei lecker Mädchen, aber heiß wird da keine mehr.
Ich dachte schon, es ist mal endlich wieder ein geruhsamer Ausflug, denn es begann alles ruhig und beschaulich. Parken am Feldweg und ab durch den Wald. Die Leinenträger waren seltsam angespannt und ließen es nicht zu, dass wir unsere langen Nase in Grasbüschel und ähnliches stecken. Ich mache mir da keine große Gedanken, wenn die Leinenträger sagen: "Auf dem Weg bleiben und keine Pfotenbreite davon abweichen!". Wird schon seinen Grund haben. Es begann alles schön schattig im Wald, der eine Mucksmäuschenstille inne hatte. Nur die Leinenträger drehten sich bei jedem rascheln im Gras, am Weg oder Unterholz um und starrten in die entsprechende Richtung. Der Wald muss wohl eine so komische Kulisse sein, da schaut man rechts und links und sieht nur dichtesten Wald und kaum ist man ein paar Schritte gelaufen, steht man hoch oben auf einer großen Freifläche. Der Ausblick war für mich sehr beeindruckend. Oder sind euch in Tschechien die Bäume ausgegangen, damit es für mehr Wald nicht gereicht hat?
Habt ihr schon mal versucht, die Bäume nicht so dicht zu pflanzen? Dann wird der Wald einfach größer. Nun hör' ich aber mal auf mit klugscheißen! Wie gesagt, wird schon alles seinen Grund haben...
Zumindest war es nach dem Wald schön, bei der Wärme bergab zu laufen. Obwohl sich das diesmal sehr seltsam anfühlte. Vermutlich nur die Sonne und die Hitze. Kaum waren wir den ersten Hang hinunter gelaufen, begannen die Mädels zu schwächeln. Was ist denn heute los? Die Leinenträgerin packte die Wasserflasche aus und machte uns alle drei ordentlich nass. Die Kühlung war äußerst willkommen.
Lottl, hast du an der Rauschlilie gerochen? Du läufst ja wirklich wie besoffen... Hat Ely etwa auch an dieser Pflanze geschnüffelt? Denn so ganz koordiniert ist die Grande Dame Ely nicht mehr. Mädels, wenn ihr schon Drogen nehmt, dann gebt mir auch was ab!
Aber die sagenhafte Landschaft hier entschädigt wirklich für vieles. Naja und es kam natürlich wieder wie es kommen musste, die Leinenträger haben als Ziel so zerbröselnde, kaputte Bauwerke ausgesucht. Puhh... So viele auf einmal ist echt überraschend. Bis jetzt war es immer ein großes kaputtes Bauwerk, nun sind es gaaanz viele große und kleine.
Ich grinse nun schon mal so langsam leise vor mich hin, dass es auch ja keiner sieht, denn wie bei den letzten Zielen immer, durften wir mit dem Leinenträger an einem schönen schattigen Platz rasten und die Leinenträgerin ist mal wieder auf Foto-Tour gegangen. Und bei so vielen Gebäuden war das eine laange Ruhepause. Da haben sich selbst die schwächelnden Mädels wieder erholt.
Mal nun eine altkluge Weisheit heraus gekramt, wenn wir bisher nur bergab gegangen sind, kommt nun das unvermeidliche: um zurück zu kommen, müssen wir den Berg wieder herauf. Puhh, dass war bei der Wärme echt anstrengend. Frei nach dem Motto, in der Ruhe liege die Kraft, haben unsere Leinenträger viele kurze Pausen eingebaut, dass wir gar nicht so gemerkt haben wie viel wir schon gelaufen sind. Und siehe da, da war wieder dieser seltsame, kleine Kulissenwald. Und kurz mal die Nase reingesteckt, waren wir auch schon wieder an unsere grauen Blechkutsche.
[Anmerkung der Leinenträger: Wir haben uns als Ziel das Ruinendorf Königsmühle im tschechischen Erzgebirge ausgesucht. Das Ruinendorf ist Zeitzeuge der unrühmlichen Vertreibung von Sudetendeutschen. Das unsere Langnasen etwas schwächelten, lag an dem Umstand, dass wir ein kleines Höhentraining gratis eingebaut hatten. Gestartet sind wir auf 1.070 Meter über NN. Die Ruinen von dem Dorf Königsmühle liegen immerhin noch auf 920 Meter ü. NN. Das ganze verpackt in 3,5 km Rundweg, sieht nicht nach großer Anstrengung aus, hat aber die Langnasen wie uns durchaus gefordert. Zudem noch gute 26°C und Sonne, verbrauchen ordentlich Körner. Achja die strikte Wegepflicht unserer Langnasen ist ganz einfach erklärt, einem Warnschild mit dem Hinweis auf Kreuzottern sollte man Rechnung tragen. Als wir aus dem Wald raus waren, liefen wir anfangs kurz über ein abgemähtes Feld und dann folgte ein Pfad durch eine sehr hoch stehende Naturwiese (siehe Bilder), ein Eldorado für Kreuzottern. Wer die Wanderung gerne selbst machen möchte informiere sich bitte hier!]

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Die 1.100 Meter über normal Null merkt man Ely deutlich an.

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Der Weg zu der Ruinenstadt.

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Das Ruinendorf auf noch einiger Entfernung.

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Das größte und "intakteste" Gebäude des Ruinendorf noch aus der Entfernung.

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Der "Eingang" in das Ruinendorf.

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In dem Ruinendorf sind jede Menge Installationen zu sehen.

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Gruslig...

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Auf der Hälfte des Rundwegs durch das Ruinendorf.

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Ein riesiger Stuhl

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Blick auf das Ruinendorf kurz vor dem Rückweg.

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Der Fichtelberg

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Kommentare

Ute Moritz 11 August, 2022Tolle Bilder!

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