Mal wieder nach oben geholt...

Feb 182018

Es gab und gibt Gründe warum wir nun wieder ein Dokument veröffentlichen, welches jahrelang nur auf Anfrage zugänglich war.
Jedes Jahr stellten wir den Sachverhalt auf's Neue auf den Prüfstand ob wir das Dokument online ohne weiteres zugänglich machen oder nicht. Nach nun fast 4 Jahren haben wir entschieden - endlich mit diesem Versteckspiel aufzuhören.
Dieses Dokument ist einfach ein Teil unserer Geschichte mit Flet, auch wenn kein schöner, aber wir werden uns nun nicht mehr verstecken nur weil wir einen kranken Hund haben.

Blue's Vergangenheit

Jan 142018

Bislang haben wir zu Blue's Vergangenheit und ihrem Leben in Spanien nicht viel geschrieben.

Wir wussten von vornherein über Blue's gesundheitliche Umstände bescheid und haben uns mitunter auch deshalb ganz bewusst für sie entschieden. Wir wollten in der Anfangsphase, als Blue sich bei uns eingewöhnte, keinen Nebenschauplatz schaffen und Blue die Zeit geben die sie braucht. Auch das positive Echo auf Blue hat uns in diesem Entschluss bestärkt, da wenn man von ihrer dramatischen Verletzung und dessen Folgen nichts weiß, es nicht bemerkt. Nun aber ans "Eingemachte".

Blue hat in Spanien mit Sicherheit einen guten Start in ihr Leben gehabt und war sicherlich als Jagdhund vorgesehen. Darauf schließen ihre amputierten Daumenkrallen, was in Spanien unter den Jagdzüchtern immer noch leidvolle Praxis ist. In ihrem ersten Lebensjahr muss sie einen tragischen Unfall gehabt haben, denn ihre Hüftverletzung lassen auf ein Zusammentreffen mit einem Fahrzeug schließen. Leider hat sie dann das Schicksal vieler Galgo's, die nicht mehr zu Jagd taugen ereilt und sie wurde verstoßen. Es grenzt schon an glückliche Umstände, dass ihre mehrfach gebrochene Hüfte (Bruch lief durch die Hüftgelenkspfanne und den Beckenknochen) ohne tierärztliches eingreifen wieder so verheilt ist, dass sie sich nahezu ohne Handicap bewegen kann.


An dieser Seite an ganz großes Dankeschön an den schweizer Tierschutz, die trotz schlechter tierärztlicher Prognose der spanischen Tierärzte, Blue trotzallem in die Schweiz holten. Hier wurde auch ganz offen in Blue's Vermittlungstagebuch über ihr Handicap berichtet. Darunter fanden sich Röntgenbilder, Arztbericht und diverse kurze Videos die einen Aufschluss gaben wie groß das Handicap tatsächlich ist. Uns ging es dabei, genau wie allen Bloglesern: Weiß man es nicht - sieht man es nicht!

Dem Unfall entsprechend hat Blue eine beginnende Arthrose in der rechten Hüfte, die aber derzeit noch gänzlich schmerzfrei ist und auch die Bewegung nicht eingeschränkt. Sicher ist auch, dass das Becken nicht in der Form zusammen gewachsen ist, wie es hätte seien sollen. Blue gehört zu den Hunden aus dem Tierschutz die tatsächlich aus medizinischen Gründen kastriert wurden, da ihr Becken soweit verengt ist, dass sie niemals Welpen gebären könnte. Die Kastration war auch eine bewusste Entscheidung von uns, da wir Blue auch unkastriert bekommen hätten.

Wer einen Eindruck über die Arbeit des schweizer Tierschutz erhalten möchte, insbesondere Hundepension Grisette, kann gerne vieles in Blue's Pflegestellen-Tagebuch nachlesen.

Ein Grund, warum wir uns unter anderem auch für Blue mit ihrer Geschichte entschieden haben war, dass unsere Haustierärztin nicht nur praktische Tierärztin ist sondern auch eine hervorragende Osteopathin und wir Blue so eine rundum Versorgung bieten können. Flet durfte von den osteopathischen Fähigkeiten schon lange profitieren und es wurden Besserungen bei ihm erzielt die bisher keine Physiotherapie geschafft hatte.

Gestern hatte Blue ihre 2. wirkliche Osteopathie-Behandlung seit sie bei uns ist. Blue kämpft immer wieder mit Muskelverspannungen im Becken- und Hüft/Lendenwirbelsäulen-Bereich. Von außen lässt sich das relativ leicht erkennen, da sie den rechten Hinterlauf in der Vorwärtsbewegung nach innen unter den Körper zieht. Mit Sicherheit hat auch das feucht kalte Wetter der letzten Wochen daran einen Anteil.

Eine kleine Rückblendung zu Blue's erster winzigen osteopathischen Sitzung (Erstaufnahme und 5 Minuten Osteopathie): Danach konnten wir sofort erkennen, dass Blue's Bewegungsablauf des rechten Hinterlaufs wieder einwandfrei war. Viel wichtiger, wir hatten einen Galgo der von der Haustür bis ins Wohnzimmer durchstartete und im Wohnzimmer juchzte vor Freude, dass er sich wieder bewegen kann.

Da uns die Störungen im Gangbild bei Blue wieder auffielen, war die 2. Osteopathie angesagt. Da hierbei der Hund auch einen großen Teil mitarbeiten muss, ist es nicht selbstverständlich das Blue 60 Minuten mitarbeitete. Aber es scheint so, dass Blue inzwischen um die Vorzüge der Behandlung weiß und das nachfolgende Bild spricht für sich.

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Blue schlief nach der Osteopathie sofort auf der Liege ein.

Wir mussten Blue nur sehr flott wecken, da die Osteopathie äußerst entspannend auch auf die Blase wirkt und wir wollte einen kleinen See in der Praxis vermeiden. Auf dem Weg aus der Praxis konnten wir ein atemberaubend raumgreifendes Galgo-Gangwerk im Trab erspähen, das von der freien Bewegung nicht genug haben konnte. Und wie zu erwarten, musste Madame gefühlte 2 Liter ablassen.

Ein kleines Fazit:
Ein frecher Gedanke von uns, nachdem wir Flet mit seiner Epilepsie schon auf die Beine helfen konnten, sind wir bei Blue mindestens genauso akribisch.

Obendrauf haben wir noch eine supertolle Freundschaft mit Blue's Pflegeeltern dazu gewonnen, wie man sicher in den Kommentaren sehen kann. VIelen Dank an dieser Stelle nochmal an Yve und Stef für eure Offenheit, Freundschaft und einen supertollen Pflegeplatz für Blue. Nochmal vielen Dank auch an Sandra von Hundepension Grisette die uns mit ihrem "letzten Wort" ;-) Blue anvertraut hat.

3 Jahre Medikament

Sep 032017

Es sind nun 3 Jahre vergangen seit sich für Flet die Tür in ein neues, anfallsfreies Leben öffnete. Er hat in dieser Zeit immer mehr Fortschritte gemacht: neues gelernt, neue Erfahrungen gemacht und viel Selbstsicherheit getankt.
Es fallen uns immer wieder Kleinigkeit auf die selbst nach 3 Jahren noch neu sind. Bislang wusste Flet nicht weiter, wenn ein Leckerli unter ein Möbelstück rutschte und teilweise schupste er es noch tiefer darunter. Neuerdings beobachteten wir ihn wie er mit den Pfoten nach dem Leckerli angelte und es geschickt wieder hervor holte. Auch sein Umgang mit andern, fremden Hunden ist viel entspannter geworden. Sprang er früher in einem Restaurant noch von seinem Liegeplatz auf, wenn ein anderer Hund vorbei lief – sieht das seit geraumer Zeit nach Tiefenentspannung aus. Flet hebt in so einem Fall nicht mal mehr den Kopf.
Mit Flet‘s sehr sehr positiver Entwicklung sind wir uns nun auch sicher, dass der nächste große Schritt in 6 Tagen bestens klappen wird – Blue zieht ein!
Wir freuen uns schon auf eine sehr spannende Zeit mit Flet und seiner Herzdame.

Soweit mit diesem kleinen Update bezugnehmend auf den Post vom letzten Jahr. 

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Flet's Entwicklung in den vergangen 2 Jahren

Sep 092016

Heute wird Flet 8,5 Jahre alt und wir schauen auf sehr positive 2 Jahre zurück.
Es gibt vieles was uns sehr positiv an ihm auffällt, vor allen Dingen, dass er nun endlich Hund ist. Das meine ich, wie ich es schreibe, denn ohne sein Medikament – das er seit 2 Jahren erhält, wäre an seine heutige Allgemeinverfassung nicht zu denken gewesen. Von Monat zu Monat zu Jahr entwickelte sich sein Gesundheitszustand sowie sein Verhalten immer positiver.
Warum ist Flet plötzlich Hund und war es vorher nicht?
Selbstverständlich war Flet vorher physikalisch genauso Hund wie aktuell, aber seine Erkrankung hat vieles sehr schwierig gemacht. Bei jedem Anfall, vorallem denen die komplette Nächte gingen, ging einiges im Gehirn kaputt. Danach war alles, was er bis dahin gelernt hatte wie gelöscht. Mit dem Medikament wurde wie ein Schnitt gemacht, er war anfallsfrei und er konnte endlich lernen. Er wollte auch unbedingt lernen und gerne mitarbeiten. In einem Punkt verhält er sich nachwievor wie ein Schlaganfallpatient und diese Situation bedarf besonderer Rücksicht.
Der erste riesige Schritt in seinem Verhalten geschah, nach ca. einem Monat Medikamentengabe. Er konnte plötzlich schnüffeln. Das mag jetzt verrückt klingen, da Hunde uns Menschen mit der Nase grundsätzlich haushoch überlegen sind – aber uns viel auf, dass er Gerüche plötzlich verarbeiten und einordnen konnte. Schnüffeln war plötzlich für ihn unglaublich spannend und aufregend. Wir stellen bald fest, dass er sich damit auch ganz schnell überfordern konnte. So sehr überfordern, dass er keine weiteren Strecken mehr gehen konnte, denn sein Gehirn war mit der olfaktorischen Verarbeitung überfordert.
Inzwischen handhaben wir das sehr probat: Am Anfang vom Spaziergang darf er so lange schnüffeln bis er sein Geschäft verrichtet hat und dann ist Schnüffelverbot und es wird gelaufen. So schafften wir es ihn langsam körperlich immer fitter zu bekommen. Inzwischen kann er eine 2 Stunden Wanderung problemlos mit viel Freude mitmachen. Und selbst dann halten sich seine neurologischen Ausfälle im ganz überschaubaren Rahmen. Er hat wohl für sich nun auch erkannt, dass die Freude am Laufen und an der Bewegung toller und erfüllender ist, als alle 2 Meter innezuhalten und an einem halben Moos zu schnüffeln.
Das Medikament hat ihn im Gehirn einfach aufgeräumt und sortiert. Wir dachten schon nach einem Jahr, besser geht es nicht, wir haben den Gipfel der Glückseeligkeit erreicht, da es ihm da schon super ging. Aber was soll ich nun sagen, es geht ihm einfach blendend. Flet ist fit, mit Medikament gesund, hat Energie und eine Lebensfreude die uns täglich auf's Neue fast umhaut!
In seinem Verhalten, auch anderen Hunden gegenüber ist er inzwischen keine Wundertüte mehr, er ist straight geworden. Er wurde zu einem ganz normalen, intakten Rüden der weiß was er will. Er spielt immer noch für sein Leben gerne mit seinen Kuscheltieren und findet langsam gefallen Äpfeln im Garten hinterher zu jagen, die man ihm wirft. Sozusagen als gesunder Ballersatz ;-)
Seit wir umgezogen sind hat er nochmal eine großen Schritt im Punkto Selbstsicherheit getan. Er nabelt sich endlich von uns ab. Flet klebt uns nicht mehr am Rockzipfel, was durch seine Unsicherheit wegen der Erkrankung jahrelang der Fall war. Nun schläft er mal hier mal dort, bewegt sich ganz selbstverständlich im kompletten Haus und liebt es viel Zeit in seinem riesigen Garten zu verbringen. Ein paar neue Hundefreunde hat er hier nun auch schon gefunden, unter anderem 2 Podenco-Damen.
Ja, Flet ist nun endlich Hund! Er ist aufmerksam – möchte uns gefallen – hat sich aber trotzdem seinen windhundtypischen Eigensinn bewahrt. Er ist impulsiv, wenn es nach draußen geht, aber ist inzwischen endlich leicht lenkbar und wir genießen das Zusammenleben mit ihm mehr denn je! Was uns seit einigen Wochen besondere Freude macht, dass unser Futtermäkler und Fressnapfignorierer inzwischen auf isst wie ein Hund. Fletcher wartet schon ab späteren Nachmittag auf das Abendessen: Napf in der Hand und unterwegs zum Fressplatz, Flet sofort hinterher und dann kommt die Nase nicht mehr aus dem Napf bis dieser ausgeleckt ist.
Es liegt eine schwierige, teilweise zermürbende – und leider auch teure - Zeit – hinter uns, aber die Zukunft die vor uns liegt ist/wird fantastisch!
Und als kleiner Abschluss sei nun noch gesagt, dass wir ihm jetzt den 2. Windhund zutrauen können – aber das ist ein anderes neues Kapitel, dass hoffentlich bald beginnt!

Erwischt!!

Mar 232016

Ansich wollten wir von Karfreitag bis Ostermontag ein paar Tage mit dem Wohnwagen weg. Aber es kommt erstes immer anderes und zweitens, als man denkt. Flet hat es dicke erwischt: Am Sonntag begann alles mit einer Bindehautentzündung, die wir lokal mit Antibiotika behandelten, gestern war der Infekt schon auf den Halslymphknoten. Heute war es dann gar kein Spass mehr...

Flet sieht am Hals momentan aus wie eine Bartagame, der Hals ist innen wie außen dick verschwollen und ihm hängt ein richtig geschwollener Lappen in Höhe des Kehlkopfes. Heiser ist er nicht, er hat auch kein Fieber. So schlimm hat es ihn bisher noch nie erwischt gehabt wie dieses Frühjahr.

Gestern sah es noch nicht so fies aus, daher bekam er nur Homöophatika gespritzt. Heute Morgen ging dann nichts mehr, er war apathisch, hatte offensichtlich große Halsschmerzen. Morgens war ich dann mit ihm zum Antibiotika spritzen und das wird ihm nun noch die kommenden 5 Tage in Tablettenform erhalten bleiben. Wir hoffen das es schnell besser wird, das Antibiotika anschlägt, dass sein Rachen abschwillt. Begleitend bekommt er zum Antibiotika noch Schmerzmittel.

Update: 25.03.2016: 
Das Antibiotika schlägt an und in kleinen Schritten geht es wieder aufwärts. So wie ihn der Infekt gewürfelt hat, sind wir nicht böse drum, dass er aktuell Masse zum Zehren hat.

Update: 28.03.2016:
Flet ist nun langsam wieder auf dem Damm. Der Infekt hat ihn innerhalb von nur 4 Tagen fast ein Kilogramm gekostet.

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Braver Patient

Feb 032015

geschrieben von Flet

An diese seltsame Salbe im Auge habe ich mich zwischenzeitlich schon fast gewöhnt, aber nun schmieren mir die Leinenträger das Zeug nicht mehr in's Auge sondern auf die Pfote. Hä?
Vor einigen Tagen fand ein familiäres Treffen meiner Menschen statt, klar das der Whippet zum Unfug machen an der Stelle nicht fehlen darf. Das war dort aber auch megaaufregend und spannend... Manchmal ist man aber leider als Hund auch zur falschen Zeit am falschen Ort und dann geht es schief.
Es fühlte sich an als würde mir ein Stein auf die Pfote fallen... Der Vater meiner Leinenträgerin merkte nicht, dass ich mich direkt hinter ihn geschlichen hatte und trat einen Schritt zurück. Puhhh tat das weh... Nun weiß ich auch warum es nicht nur Vorteile hat auf leisen Sohlen unterwegs zu sein. Erstmal Pfotencheck: kann auftreten - check, kann laufen - check, Indianer kennt keinen Schmerz - weiter geht's!

Vergangenen Freitag war wieder das verhasste Krallenschneiden an der Reihe - habe es sogar ohne Gezehter überlegt - dafür wurde ich gestern zum Tierarzt geschleppt. Vielleicht sollten es meine Leinenträger mit einem Abonnement beim Tierarzt probieren - vielleicht bekommen sie dann Rabatt?! Ich mag meine Tierärztin, sie ist sehr ruhig und hat regelrecht einen Narren an mir gefressen und findet mich zuckersüß. Ihr wisst schon: Der "ich-bin-der-süßeste-Hund-der-Welt"-Bonus. Ein Leckerli habe ich sogar auch noch bekommen.
Ich glaube aber meine Leinenträgerin war nicht so begeistert, obwohl ich ganz tapfer bin, denn nun wird mir eine fast dunkelrote Salbe mehrmals täglich auf die Zehe gestrichen. Die Tierärztin hat etwas von "Krallenbettentzündung" gesagt, aber das die Kralle nicht locker sei.

Liebe Leinenträger macht euch nicht in's Hemd bis der Frühling kommt ist alles wieder gut!

Ach von meiner Leinenträgerin soll ich noch voller Stolz ausrichten, dass ich ein ganz braver Patient bin und man sich voll und ganz auf mich verlassen kann, wenn man mir etwas verbietet. Ich darf nämlich nicht die Cremé abschlecken. Liebe Leinenträgerin, denkst Du etwa ich will mich freiwillig vergiften? Die Cremé riecht schon absolut widerlich für meine feine neugeborene Hundenase.

Atom

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